100.000 Origami-Kraniche im Gedenken an Hiroshima

Friedensorganisationen wie die NaturFreunde Deutschlands sammelten „Sadakos Kraniche“

Ein Bündnis aus Friedensorganisationen, darunter die NaturFreunde Deutschlands, hat in den letzten Monaten rund 100.000 Origami-Kraniche gesammelt. Die gefalteten Papiervögel gelten in Japan als Hoffnungssymbol und erinnern an die Atombombenabwürfe auf Hiroshima (6. August 1945) und Nagasaki (9. August 1945) vor 80 Jahren. Rund ein Viertel der Kraniche wurde jetzt als Zeichen des Gedenkens nach Hiroshima geschickt.

„Unsere Aktion ‚Sadakos Kraniche‘ entstand aus einer Idee: Wer gemeinsam Kraniche faltet, kommt ins Gespräch über Atomwaffen und Wege zum Frieden, über Ängste und Hoffnungen. Das schien uns gerade jetzt – 80 Jahre nach Hiroshima und Nagasaki – besonders wichtig“, erklärt Simon Bödecker, Referent für atomare Abrüstung bei der Friedensorganisation Ohne Rüstung Leben.

Im August 2024 hatten die Organisationen daher dazu aufgerufen, Origami-Kraniche zu falten und einzusenden. Von dem Resultat waren sie dann selbst überrascht: unzählige Sendungen mit insgesamt fast 100.000 gefalteten Kranichen!

„Wir sind überwältigt und sehr dankbar, dass sich so viele Menschen an unserer Aktion beteiligt haben. Schulklassen und Kindergärten haben gemeinsam Kraniche gefaltet und über die Geschichte von Sadako Sasaki gesprochen. Viele Menschen haben sich in der Familie, im Freundeskreis oder in Kirchengemeinden zusammengesetzt, um Kraniche zu falten. Das ist ein wunderbares Hoffnungszeichen“, freut sich Annegret Krüger, Referentin beim Netzwerk Friedenskooperative und Vorsitzende des Frauennetzwerk für Frieden.

Rund ein Viertel – also etwa 25.000 – der Kraniche haben die Organisationen in 18 großen Versandkartons nach Hiroshima geschickt. Dort werden sie jetzt am Children’s Peace Monument – dem Denkmal für die getöteten Kinder – aufgehängt. Die restlichen Kraniche werden bei Aktionen und Gedenkveranstaltungen genutzt.

80 Jahre nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki sind in den nächsten Tagen deutschlandweit hunderte Veranstaltungen und Gedenkaktionen geplant.

Origami-Kraniche gelten in Japan traditionell als Hoffnungssymbol. Dass sie inzwischen auch als Zeichen für eine atomwaffenfreie Welt gelten, geht auf die Geschichte von Sadako Sasaki zurück: Das Mädchen aus Hiroshima starb 1955 im Alter von nur 12 Jahren an den Folgen der Atombombe, die ihre Heimatstadt zerstörte. Bis zu ihrem Tod faltete Sadako Origami-Kraniche – als Zeichen ihrer Hoffnung und ihres Lebenswillens. Seitdem greifen Menschen weltweit dieses Symbol auf, um Sadako zu gedenken und eine Zukunft ohne Atomwaffen zu fordern.

Die Aktion „Sadakos-Kraniche“ wird von einem Bündnis aus den folgenden Friedensorganisationen durchgeführt:
Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen, Frauennetzwerk für Frieden, ICAN Deutschland, IPPNW Deutschland, NaturFreunde Deutschlands, Netzwerk Friedenskooperative, Ohne Rüstung Leben, Pressehütte Mutlangen